Dank einiger spendabler Fische auf PP ging es am Ende schneller als gedacht, und ich konnte 0,10/0,20 - hoffentlich für immer - hinter mir lassen.
Meine Eindrücke vom Limit:
- Gehört noch zu den Anfängerlimits mit vielen loose-passiven Spielern und einigen aggressiven Maniacs, es gibt aber auch schon eine ganze Reihe tightere Spieler, die einen TAG-ähnlichen Stil zeigen und z.T. 24/7 zu grinden scheinen. Bei 10 Spielern am Tisch war das Verhältnis etwa 5-2-3. Es ist hier meiner Meinung nach durchaus schon wichtig Table Selection zu betreiben.
- Die profitabelsten Tische haben in der Pokerstars-Lobby einen Avrg.Pot-Wert von 5-8 BB und eine Plrs/Flop-Quote von 30-50%.
- Aufgrund der vielen Limper hat man oft gute Odds um sich mit spekulativen Händen (Suited Connectors/One-Gapper und kleine Paare) den Flop anzuschauen. Trifft man einen guten Draw, kann man leicht einen großen Pot aufbauen (die Draws sollten aber auch mal ankommen, sonst wird’s teuer^^)
- Premiumhände sollte man aggressiv spielen und gegen die Draws der Gegner schützen, allerdings muss man auch in der Lage sein zu erkennen wann man geschlagen ist und loslassen können. Es wird nach wie vor jeder nur erdenkliche Draw runtergecallt und es gibt am River manch böse Überraschung. Wenn ein passiver Spieler plötzlich Aciton macht, ist klar woher der Wind weht, allerdings gibt es auch wilde Bluff-Versuche. Im Zweifelsfall immer callen und eine Note machen.
- Isolation-Raises mit mittelstarken Händen (z.B. schwächere Ax-Combos) solle man nur machen, wenn nach einem (insbes. in den Blinds) tighte Spieler agieren.Tracking-Software ist hier schon sehr hilfreich, insbes. wenn man mehrere Tische spielt. Der Spielerpool ist auch etwas kleiner und man trifft einige Gegner immer wieder.
- Handreading ist gegen viele Gegner immer noch schwierig, da keine stimmigen Lines gespielt werden. Andere spielen aber auch sehr geradlinig und betten und raisen nur wenn sie eine gute Hand haben.
- Check-Raises sieht man nach wie vor selten, eigene Versuche zu check-raisen gelingen aber etwas öfter als auf den tieferen Limits. Auch hier sind Stats (C-Bet-Werte, AF) hilfreich. Multiway empfiehlt es sich aber mit guten Händen einfach ins Feld reinzudonken – gecallt wird immer.
- Aufgrund der vielen Freeplays im BB bzw. sehr guten Odds im SB ist man nach wie vor oft mit marginalen Händen am Flop und es passiert mir immer noch, dass ich Pötte wegen des schlechteren Kickers verliere.
- Mit diesen Anpassungen, solidem ABC-Poker und Valuebetting bis der Arzt kommt ist auch dieses Limit sehr gut schlagbar. Von den Suckouts darf man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, man wird selbst oft genug große Pötte ziehen, die das mehr als ausgleichen.
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